STEPHANIE KRUMBHOLZ
 
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Balkon mit Seeblick
Balkon mit Seeblick
Rede, gehalten von Katharina Hausel anläßlich der Vernissage am 10.10.2009 in der Galerie Medial, Berlin
Hochverehrtes Publikum!

Meereslandschaften, kunsthistorisch auch: "Seestücke", oder vielleicht doch etwas ganz anderes? Die neuesten Arbeiten von Stephanie Krumbholz sind jedenfalls inspiriert durch ihren Stipendiumsaufenthalt in Ahrenshoop. "Balkon mit Seeblick" bezieht sich damit auf die gesamte Werkgruppe. Der Titel ist poetisch und von der Malerin aus einer parallelen Inspirationsquelle hinzugefügt worden. Die Bildtitel im Werk von Stephanie Krumbholz erweitern die Bedeutungsvariation und laden dazu ein, an eigene Assoziationen anzuknüpfen. Die Titel stehen mit den Bildern in einem Dialog, und es besteht der Verdacht, dass dahinter noch etwas ist, das selbst von den Gemälden nicht ausgedrückt werden kann. So wird die Betrachtungsweise für uns weit aufgemacht, damit wir frei schauen, genießen und interpretieren.

Stephanie Krumbholz ist in Berlin geboren und zur Grafik-Designerin am Lette-Verein ausgebildet worden. Sie hatte daraufhin Unterricht bei Andrej Bednarzcik und studierte schließlich Malerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, zuletzt bei Werner Liebmann. Seit 2000 schafft sie frei und ist Mitglied der GEDOK.
Krumbholz' Lehrer Bednarzcik kommt aus der non-figurativen Richtung und ist unter anderem von Frank Thieler geprägt. Das heißt, die Farbe, der Farbauftrag und der malerische Gestus spielen die Hauptrolle, wohingegen die gegenständliche Darstellung völlig zurücktritt.
Liebmann, der bei Bernd Heisig gelernt hat, kommt eher aus der gegenständlichen Malerei, wo der Gegenstand jedoch von der Farbe und ihrem Ausdruck beinahe überrollt wird.
Die Vorbilder von Stephanie Krumbholz sind in ihrem Werk zu erahnen: Cy Twombly, Hans Hartung, Emilio Vedova, Emil Schumacher; außerdem klingt es darin auch mal nach Andy Goldsworthy oder nach Joseph Beuys. So, und umso mehr, ist bemerkenswert, dass es immer nur einzelne Bilder sind, deren Klang eine ähnliche Melodie anstimmt, jedoch nie ihr gesamtes Werk in gleicher Weise.